Bitcoin FUD - Energie, China, Volatilität & Co | FiP.S

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Der FiP.S Bitcoin Guide - Teil 2

Teil 2 - Camp II: Bitcoin FUD - Energie, China, Volatilität & Co

Inzwischen weißt du schon, worauf ich zuerst hinweisen möchte:

Auch wenn wir in diesem Teil viele Fehlinformationen von Bitcoin beleuchten, stellt dieser Guide keine explizite Empfehlung dar Bitcoins zu kaufen. Du musst selbst entscheiden, ob und wie du in Bitcoin investieren willst oder nicht. Sei dir bewusst, dass Bitcoin auf 0 € fallen kann. Dann ist dein gesamtes Geld verloren.

Du kannst auch technisch etwas falsch machen und deine Bitcoins verlieren. Dieser Guide und alle anderen von uns veröffentlichten Artikel und Guides rund ums Thema Bitcoin stellen KEINE Beratung oder Vermittlung dar. Es handelt sich nicht um einen finanziellen Ratschlag Bitcoin zu kaufen. Dieser Artikel dient lediglich Informationszwecken und es handelt sich um KEINE Anlageberatung oder eine Anlageempfehlung.

Männchen mit Bitcoin und Geister

FUD steht für Fear, Uncertainty, Doubt. Also Angst, Unsicherheit & Zweifel. Gabriel Weinberg & Lauren McCann beschreiben FUD in ihrem Buch Super Thinking – The Big Book of Mental Models so:

Fear is a particularly strong influencer, and it has its own named model associated with it, FUD, which stands for fear, uncertainty, and doubt. FUD is commonly used in marketing (“Our competitor’s product is dangerous”), political speeches (“We could suffer dire consequences if this law is passed”), religion (eternal damnation), etc.

A related practice is the use of a straw man, where instead of addressing your argument directly, an opponent misrepresents (frames) your argument by associating it with something else (the straw man) and tries to make the argument about that instead. 

Wenn’s um Bitcoin geht, dann gibt es unheimlich viel FUD

Sehen wir uns die 7 größten FUD-Argumente & Meinungen an, die dich vielleicht an Bitcoin zweifeln lassen…

1

Der hohe Energieverbrauch

Beim Energiethema gibt es mehrere Aspekte, die zu beachten sind. Einerseits wird oftmals der hohe Energieverbrauch von Bitcoin als Gegenargument angeführt, andererseits auch die Art der Energie (zu viel nicht erneuerbare Rohstoffe). Vorweg: Wenn dir ESG (Environment, Social, Governance / Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) wichtig ist, dann ist Bitcoin vermutlich das beste ESG Investment, das du machen kannst. Warum wird dir bald klar sein.

Batterien

Bevor wir die Energieverbrauchs-Ängste von Bitcoin zerstören, sollten wir eine entscheidende Frage stellen: Hat Bitcoin Sinn? Wenn die Antwort darauf für dich ein NEIN ist, dann ist der Energieverbrauch irrelevant. Jede Kilowattstunde, die wir verbrauchen, wird zu viel sein. Wenn wir allerdings der Meinung sind, dass Bitcoin Sinn macht und eine Daseinsberechtigung hat, dann sollte man sich näher mit dem Thema Energie beschäftigen.

Falls du im Moment der Meinung bist, dass Bitcoin der Welt nichts bringt, oder nicht weißt, warum es sinnvoll sein kann, dann empfehle ich dir dieses fünfminütige Video:

Im Anschluss kannst du folgende drei Artikel von Alex Gladstein lesen:

Generell kannst du mit den meisten Artikeln von Alex Gladstein nicht viel falsch machen, um die humanitären Vorteile von Bitcoin zu verstehen.

Wie sieht’s jetzt aber mit dem Energieverbrauch aus?

Du hast vermutlich schon mal so großartige Vergleiche gehört wie:

Eine Bitcoin Transaktion verbraucht so viel Energie wie 1.000 km mit einem Elektroauto zu fahren.

Das ist grundlegend falsch: Bitcoin verbraucht laufend praktisch dieselbe Energie – egal ob 1.500 Transaktionen in einem Block oder 50 Transaktionen in einem Block abgewickelt werden UND das Bitcoin Netzwerk hat second und third layers die tausende Transaktionen pro Sekunde abwickeln können, ohne großartigen zusätzlichen Energieaufwand.

Bitcoin verbraucht so viel Energie wie ein kleines Land.

Es “verbraucht” aktuell tatsächlich so viel Energie wie Österreich. Das stimmt also. Doch was kannst du mit der Information anfangen? Das ist an sich noch keine großartige Erkenntnis. Wie sieht’s im Vergleich zur gesamten Welt aus?

Bitcoin “verbraucht” im Moment 0,1 bis 0,2 % der gesamten Weltenergie (du wirst in den später verlinkten Artikel unterschiedliche Werte sehen, aber der Großteil der seriösen Analysen sieht Bitcoin in dem Bereich). Selbst wenn Bitcoin dramatisch skaliert, verändert das den Energieverbrauch nicht um das 1.000-fache. Hochrechnungen, die also das aktuelle Niveau verwenden und einfach mal 10, 100 oder 1000 rechnen, kannst du ignorieren. Die Technologie skaliert weitaus besser.

Dies bedeutet, dass Bitcoin ein Rundungsfehler im Energieverbrauch der gesamten Welt ist und auch immer bleiben wird.

Das ist übrigens keine Floskel, denn die wissenschaftlichen Schätzungen des weltweiten Energieverbrauchs können sich leicht um ein paar Prozentpunkte nach unten oder oben bewegen).

Im Vergleich zu anderen Industrien bzw. Innovationen schneidet Bitcoin so ab:

Energy Consumption Bitcoin

Quelle: NYDIG-BitcoinNetZero Report

 

Und wenn du dir über die Kohlenstoff-Emissionen Sorgen machst, dann solltest du dir dieses Chart ansehen:

Carbon emissions of Bitcoin Mining

Die Emissionen von Bitcoin sind, im Vergleich zu anderen Rohstoffen (und als das kann man Bitcoin in dem Zusammenhang sehen), verschwindend gering. Vor allem steigt der Anteil der erneuerbaren Energie bei Bitcoin im Verlauf der Zeit an. Daten des Bitcoin Mining Councils zeigen, dass Bitcoin vermutlich jetzt schon eine der Industrien ist, die den größten Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix verwendet. Im Vergleich verursachen Wäschetrockner mehr Emissionen. Kühlschränke verursachen ca. 10x so hohe Emissionen. 

Der Energieverbrauch von Bitcoin entsteht übrigens durch das “Proof of Work” – System.

An dieser Stelle ist eine kurze Erklärung von “Proof of Work” vermutlich hilfreich:

Damit ein Miner das Recht erhält, einen neuen Block zu schreiben (also den Ledger upzudaten), muss er eine Antwort bzw. einen Beweis, für eine bestimmte Aufgabe liefern. Dieser Nachweis ist schwer zu erbringen (und dafür ist Energie notwendig), lässt sich aber sehr leicht validieren.

Im Fall von Bitcoin besteht die Challenge darin, eine Zufallszahl zu finden, die kleiner ist als die vom System festgelegte Zielzahl. Es ist unmöglich diese Zufallszahl zu errechnen. Man kann sie nur erraten – und zwar durch Versuch und Irrtum. Die Mininggeräte verbringen also den ganzen Tag damit, Zahlen zu erraten, bis einer von ihnen die richtige findet (=work). Sobald dies der Fall ist, zeigt der Miner dem Netzwerk seine Lösung (=proof), die anderen Miner bestätigen, dass sein Block der nächste Transaktionsblock ist. Das hört sich vermutlich verwirrend und kompliziert an – das ist es auch als Nicht-Mathematiker. Die Details sind für dich irrelevant.

Das Proof of Work-System liefert Sicherheit für das gesamte Netzwerk ohne eine einzige Autorität oder einen single point of failure und das macht es essenziell für Bitcoin.

Um das Thema Energie im Zusammenhang mit Bitcoin noch besser zu verstehen, empfehle ich dir folgenden Artikel:

Bitcoin’s Energy Usage Isn’t a Problem. Here’s Why von Lyn Alden  

In diesem Artikel wirst du so ziemlich alles erfahren, was du über den Energieverbrauch von Bitcoin wissen musst. Wenn du nur einen Artikel zu dem Thema liest, dann diesen.

Vor allem solltest du auch den Teil “How Bitcoin Uses Otherwise-Wasted Energy” im Artikel lesen – das rückt den Energieverbrauch von Bitcoin nochmals in ein anderes Licht.

Ich fasse den Artikel hier kurz zusammen:

Bitcoin Miner

Bitcoin-Miner benötigen billige Stromquellen.

Aus diesem Grund konkurrieren sie normalerweise nicht mit normalen Stromverbrauchern. Deshalb suchen Bitcoin-Miner auf der ganzen Welt nach Strom der nicht ausreichend genutzt bzw. verschwendet wird.

Bitcoin-Miner sind generell ungewöhnliche Energieverbraucher.

Sie können sich an jeden Ort begeben, an dem sich eine Energiequelle befindet, solange sie über eine Internetverbindung verfügen. Das bedeutet, dass sie Energie auf recht effiziente und ungewöhnliche Weise nutzen.

Bitcoin Mining dient auch als Netzbatterie.

Stromnetze müssen aufgrund von Schwankungen sowohl auf der Nachfrage– als auch auf der Angebotsseite überdimensioniert gebaut werden. Im Winter wirst du mehr Energie brauchen, um zu heizen. Je nach Tageszeit wird Solarenergie zu viel oder zu wenig Energie liefern. Dasselbe gilt für Windenergie.

Das Problem bei zu viel Energie ist: Sie kann nicht effizient gespeichert werden (kosteneffiziente Batterien in dem Maßstab sind noch immer ein Zukunftstraum) und wird somit verschwendet. Auch hier kann Bitcoin Mining wieder helfen. Das Coole ist: Bitcoin Mining kann somit erneuerbare Energien ertragreicher machen und den Ausbau fördern.

Eine der ungewöhnlichen Möglichkeiten ist mit Erdgas verbunden.

Erdölvorkommen bringen meist auch Erdgas mit sich. Erdgas ist für Strom und Heizung hervorragend, jedoch sind die Erdgasvorkommen oftmals nicht ausreichend, um den Bau einer Pipeline zu rechtfertigen. Was passiert also?

Es wird einfach in die Atmosphäre abgeleitet oder verbrannt. Die potenzielle Energie wird verschwendet und gleichzeitig die globalen Treibhausgase erhöht. 

Hier kann Bitcoin helfen: Es gibt mehrere Bitcoin-Mining-Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben dieses “gestrandete” Gas zu nutzen. Das Gas wird dadurch nicht in die Atmosphäre geleitet oder verbrannt. 

Im Jahr 2019 waren die gestrandeten Gasvorkommen, die allein in den USA verbrannt oder einfach in die Atmosphäre geleitet wurden, bei ca. 150 TWh Energie. Damit könnte das gesamte Bitcoin-Netzwerk versorgt werden. Der Rest der Welt ist hier noch gar nicht berücksichtigt.

Falls du dich fragst, ob die Energie nicht anders genutzt werden könnte – eher nicht, da Bitcoin Miner eben nicht durchgehend Energie brauchen wie zum Beispiel ein Datencenter. Somit sind sie für diese Art der Energie praktisch einzigartig.

 Lyn Alden fasst das Thema Erdgas-Verschwendung und Bitcoin so zusammen:

  It’s better than solar panels, wind energy, or similar sources, because the energy they are using is literally wasted and sent into the atmosphere otherwise, by companies that are extracting petroleum for other purposes.

Für noch mehr Infos lies den gesamten Artikel von Lyn Alden.

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Das Bitcoin aufgrund dieser Eigenschaften die Energieindustrie verändert, behandelt Nic Carter (Nein, nicht der von den Backstreet Boys ) in seinem Artikel Bitcoin Mining Is Reshaping the Energy Sector and No One Is Talking About It. 

Nic Carter ist so etwas wie der Bitcoin-Energie-Guru. Ich empfehle dir folgende zusätzliche Artikel von ihm (die sind alle wesentlich kürzer als der Artikel von Lyn Alden):

Wenn du in Zukunft einen Mainstream-Artikel zum Thema Bitcoin und Energie liest, dann wirst du oftmals entsetzt sein, wie viel Blödsinn unreflektiert und uninformiert abgedruckt wird.

2

Bitcoin wird von China kontrolliert

China-FUD entstand, da eine signifikante Anzahl der Bitcoin-Miner in China ansässig war (über 60 %). Der Grund dahinter waren die günstigen Energiepreise. 

Das Problem an der Argumentation “China kontrolliert Bitcoin” war: Die Bitcoin-Miner “kontrollieren” Bitcoin nicht. Bitcoin wird gar nicht, oder wenn dann von jedem einzelnen User “kontrolliert”. Miner sind eher als Dienstleister zu sehen. Nichtsdestotrotz ist es positiv, wenn Miner über den gesamten Globus verteilt sind. 

China-FUD ist im Grunde aber inzwischen vollkommen vom Tisch, denn China hat Bitcoin-Mining verboten und im Jahr 2021 ist ein Großteil der China-Bitcoin-Miner entweder umgesiedelt oder ist einfach nicht mehr im Netzwerk. 

Eines hat das Bitcoin-Netzwerk damit wieder gezeigt: Wie robust es ist. Denn obwohl mehr als 60 % der Miner innerhalb weniger Wochen weg waren, lief Bitcoin weiter.

Falls du dich fragst, warum China das Minen verboten hat und generell strikter und vehementer gegen Kryptos vorgeht… 

Von offizieller chinesischer Seite gibt es verschiedenste Gründe dafür. Am Ende des Tages ist eines aber klar: Eine Technologie, die Menschen freier und unabhängiger macht, ist in einem kommunistisch geführten Staat nicht gerne gesehen. 

Das Schöne an Bitcoin ist: China kann es nicht verbieten. Das Land kann es nur schwieriger machen Bitcoins zu kaufen (durch Einschränkungen der Exchanges, etc.). Langfristig ist diese Entwicklung für Bitcoin zu begrüßen – denn Freiheit und China passen aktuell nicht zusammen.

Sollte China realisieren, dass es ein Fehler war Bitcoin-Mining zu verbieten und es doch wieder erlauben, dann ändert das für Bitcoin aber ebenfalls nichts, da die China-Angst teils unbegründet war.

China Flagge und Checkmark
3

Bitcoin ist ein Pyramidenspiel

Inzwischen kennst du sie schon. Lyn Alden. Sie wird dir diese Frage beantworten: Bitcoin: Addressing the Ponzi Scheme Characterization

Die Kurzform: Nein, ist es nicht 😉

Die Langform: Lies den Artikel – Lyn Alden beschreibt es besser als ich es jemals könnte und geht Schritt für Schritt durch, warum Bitcoin kein Pyramidenspiel oder ein Schneeballsystem ist. Ein paar Punkte erwähnen wir hier trotzdem…

1. Bitcoin an sich verspricht keine Anlagerenditen. Klar sagen viele noch höhere Preise voraus, aber das hat nichts mit Bitcoin an sich zu tun. Und in etwas zu investieren mit der Annahme, dass es steigt, bedeutet nicht, dass es ein Schneeballsystem ist. Sonst wäre ein Fonds, eine Wohnung, die man kauft bzw. egal in was man investiert auch ein Schneeballsystem.

2. Der Code ist open-source und jede Person kann ihn einsehen und begutachten. Transparenter geht es nicht.

3. Es gibt keinen Bitcoin CEO, Anführer oder eine einzelne Person, die das Sagen hat und Entscheidungen trifft. 

4. Bitcoin wurde nicht vorab verkauft bzw. gab es eben kein “pre-mining” – d.h. es gab keine Investoren oder bevorzugte Parteien, die eine gewisse Stückzahl an Bitcoins bekamen, bevor Bitcoin veröffentlicht wurde (bei den meisten anderen Coins ist das nicht so; ACHTUNG: d.h. aber nicht, dass diese deshalb ein Schneeballsystem sind).

Bitcoin ist also definitiv kein Schneeballsystem.

Pyramide mit Bitcoin und Würfel
4

Bitcoin wird nur von Kriminellen und Verbrechern benutzt

Über die kriminelle Nutzung von Bitcoin ist schon viel geschrieben worden. Darkweb, Ransomware-Attacken, etc. Am Ende des Tages zeigen alle seriösen Analysen, dass der Anteil der Bitcoin-Transaktionen, die mit illegalen Aktivitäten in Verbindung stehen, nie besonders hoch war. Die meisten Untersuchungen sprechen von weniger als einem Prozent. 

Dieb mit Geldsack

Kriminelle Aktivitäten lassen sich in keiner Industrie vermeiden. Im Vergleich zu Cash oder dem normalen Bankensystem ist der Anteil an kriminellen Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk aber verschwindend gering. 

Zusätzlich sollte man sich eine Welt vorstellen, in der alles verboten wird, das auch von Kriminellen genutzt wird. Das Internet müssten wir als Erstes abschaffen. Doch der Nutzen des Internets übersteigt bei weitem den Schaden, den die Kriminalität im Internet verursacht. Das Gleiche gilt für Bitcoin.

Wenn du noch mehr zum “Bitcoin ist nur für Kriminelle” – FUD lesen willst, dann empfehle ich dir diesen Artikel:

Bitcoin is Not for Criminals von Parker Lewis

5

Bitcoin ist zu volatil

Wir befinden uns bei Bitcoin gerade in der Phase in dem es sich als “store of value” etabliert (bevor es zu einem üblichen Tauschmittel wird bzw. in weiterer Folge vielleicht zu einer Rechnungseinheit in der Preise angegeben werden). 

Ohne Volatilität sind die enormen Preissteigerungen unmöglich. Bitcoin ist innerhalb von 12 Jahren von 0 auf 1.000.000.000.000 US-Dollar Marktkapitalisierung gestiegen. Es gibt kein Unternehmen oder eine andere Asset-Klasse, die das bisher in dieser Zeit geschafft hat. Ohne massive Schwankungen ist das unmöglich. 

Was ich gleich schreibe, könnte als Empfehlung interpretiert werden, deshalb lass mich nochmals festhalten: Dies stellt keine Empfehlung dar, in Bitcoin zu investieren. Wenn du dich selbst dazu entscheidest und dir aller Risiken bewusst bist, dann gilt aber:

Die Volatilität lässt sich unter anderem dadurch managen, dass man (a) laufend kauft (mehr dazu später), (b) die prozentuelle Allokation am Gesamtvermögen managt (auch dazu später mehr) und (c) einen adäquaten Anlagehorizont im Kopf hat (~10 Jahre).

Nochmals: Das ist keine Anlageempfehlung oder Anlageberatung. Doch wenn du dich doch dazu entscheidest zu investieren, dann kann dies hilfreich sein.

Es wird möglicherweise auch einen Zeitpunkt geben, an dem die Bitcoin Preisentwicklung „langweilig“ und nicht mehr so volatil ist. Doch das dauert vermutlich noch ein bisschen und bis dahin hat man einerseits die Chance an der potenziellen Preisentwicklung mitzupartizipieren und andererseits die Challenge die Volatilität auszuhalten.

Für noch mehr Infos auch hier ein Artikel von Parker Lewis: Bitcoin Is Not Too Volatile

6

Der Staat wird Bitcoin verbieten

Hier handelt es sich eher um ein Risiko als um völlig falsche Informationen. Ich rechne es trotzdem mehr den FUD Argumenten zu als den echten Risiken, denn die Realität sieht anders aus. 

In El Salvador ist Bitcoin inzwischen legales und offizielles Zahlungsmittel (das Lightning Netzwerk ermöglicht das – mehr dazu später). In Kanada und den USA (und vermutlich auch in vielen anderen Ländern, die ich nicht am Radar habe) gibt es inzwischen offiziell zugelassene Bitcoin ETFs. Gerade die USA entwickelt sich zu einem Land, das Bitcoin & Bitcoin Mining willkommen heißt. Gary Gensler, der aktuelle Chef der amerikanischen SEC (Securities and Exchange Commission) hat offiziell bestätigt, dass Bitcoin nicht verboten wird. Der Vorsitzende der FED hat das ebenfalls gemacht.

Generell wird es immer unwahrscheinlicher, dass Staaten in der westlichen Welt versuchen werden Bitcoin zu verbieten und sie könnten es auch nicht. Inzwischen gibt es auch viele öffentliche Unternehmen (vor allem in den USA) die signifikante Beträge in Bitcoin investiert haben. Je größer Bitcoin ist, desto schwieriger wird ein Verbot.

Höchstwahrscheinlich wird Q4 2021 und auch Q1 2022 (je nachdem wann du das liest, kann man dann sehen ob meine Annahme richtig war ;)) auch davon geprägt sein, dass noch mehr institutionelle Investoren, wie zum Beispiel Pensionsfonds, signifikante Investments tätigen. 

Die Wahrscheinlichkeit eines Bitcoin-Verbots in demokratischen Staaten schwindet also immer mehr.

Es gibt dazu auch ein paar hervorragende Artikel, die sich genau diesem Thema widmen:

Bitcoin Cannot Be Banned von Parker Lewis (ich warte noch immer auf einen Artikel von Kubiak 🙂 ) 

Can Governments Stop Bitcoin?  von Alex Gladstein

Aber es bleibt natürlich ein Restrisiko, das niemand vorhersehen oder antizipieren kann. Du musst selbst entscheiden, wie du damit umgehst.

Bitcoin hinter Gitter
7

Bitcoin kann nicht skalieren und ist zu langsam

Diese Annahme basiert zum Großteil auf einem Denkfehler. Eine VISA oder Bankomat-Transaktion kann nicht mit einer Bitcoin-Transaktion verglichen werden. Eine Bitcoin-Transaktion ist final. Bitcoin ist der Basis-Layer in einem globalen, dezentralen Netzwerk. Der Basis-Layer des Euros wäre die EZB.

Es kommt dir bei einer Banküberweisung oder Kreditkartenzahlung vermutlich auch so vor als wäre sie final. Doch das ist sie nicht. Im Hintergrund passieren noch unzählige Schritte. Deine oder meine Bank oder das VISA Netzwerk ist einige Schichten über der EZB. Bei einer Bitcoin-Basis-Layer Transaktion ist das nicht so….

Deshalb ist der Vergleich des Bitcoin-Basis-Layers mit einer Kreditkartenzahlung falsch. Bitcoin (der Basis-Layer) ist nicht für eine extrem hohe Anzahl von Transaktionen ausgelegt, die sofort abgewickelt werden müssen. Doch Bitcoin kann trotzdem als Tauschmittel für Transaktionen in Echtzeit auf der ganzen Welt verwendet werden. Dafür hat das Bitcoin-Netzwerk “second layers” – wie zum Beispiel das Lightning Netzwerk. Eine Kurzübersicht zum Lightning Netzwerk kannst du hier nachlesen:

Bitcoin Lightning Network Explained von Emily Faria

Dieser Artikel sollte auch mit der Annahme aufräumen, dass Bitcoin durch eine schnellere oder bessere Kryptowährung ersetzt wird – eine schnellere Lösung ist mit dem Lightning Netzwerk nicht notwendig. Sollte das Lightning Netzwerk nicht erfolgreich sein, dann gibt es andere second layers die den Ball aufnehmen. Der Bitcoin-Basislayer, in Kombination mit den darauf aufbauenden weiteren Schichten, ist das skalierbarste Geldnetzwerk das es bisher gab. Doch selbst wenn Bitcoin nie als Tauschmittel in Echtzeit verwendet werden würde, verliert es dadurch nicht seine Eigenschaften als Wertspeicher.

Faultier am Baum

Ich könnte noch ewig weitermachen

Wie vorhin erwähnt: Es gibt unheimlich viel Bitcoin FUD. Vieles davon ist falsch. Natürlich gibt es aber auch Risiken, die schlagend werden könnten.

Könnte es einen gravierenden Code Fehler geben?

Ja. Das ist zwar nach mehr als einem Jahrzehnt unwahrscheinlich, doch zu 100 % ausschließen kann man es nicht. Das kann man nirgends.

Könnte es zu Security-Problemen kommen sobald der Blockzuschuss/Blocksubvention für Miner wegfällt bzw. dramatisch weniger wird und sie großteils bzw. nur mehr von Transaktionsfees leben müssen?

Vielleicht, aber auch das ist eher unwahrscheinlich.

Siehe dazu Bitcoin’s Security is Fine von Dan Held.

Könnte ein Quantum Computer die Verschlüsselung von Bitcoin knacken?

Ja, vielleicht. Doch die Frage ist, ob es überhaupt jemals einen Quantum-Computer gibt, der das kann. Und vor allem passiert das meist nicht von heute auf morgen. Dies bedeutet, dass Bitcoin darauf reagieren kann. Außerdem nutzen unzählige Systeme ähnliche oder sogar gleiche kryptografische Verschlüsselungsverfahren – es wäre also nicht nur Bitcoin betroffen, sondern auch Online-Banking & Co.

Du willst nicht nur über Bitcoin FUD Bescheid wissen?

Gerade im Finanz- und Versicherungsbereich kursieren ebenfalls sehr viele Mythen. Wenn du wissen willst, was wirklich stimmt und worauf es für dich persönlich ankommt…

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Falls du nach den bisherigen Ausführungen das Gefühl hast, dass der Erfolg von Bitcoin sicher ist und nichts passieren kann, dann ist das falsch

Das kann keiner vorhersagen… Auf geht’s zu Camp III.

Im nächsten Teil:
Wie hoch sollte deine Bitcoin Allokation sein?
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