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Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten.
eBay kaufte im Jahr 2005 Skype. Der stolze Preis betrug 2,6 Milliarden Dollar. Die Idee dahinter war, dass eBay dadurch noch stärker wachsen sollte und ihre Auktionen mit Videochat & Co unterstützen kann. Der Deal ging nach hinten los und ein paar Jahre später verkaufte eBay Skype wieder um 1,6 Milliarden Dollar. Was war passiert?
Das Management von eBay dachte sich Skype ist ein innovatives, stark wachsendes Unternehmen im Kommunikationsbereich, das perfekt für Videochat geeignet ist. Das ist auch alles richtig. Doch es interessierte die Verkäufer und Käufer auf eBay nicht. Die textbasierte, eher anonyme Kommunikation war völlig ausreichend und sogar bevorzugt.
eBay verwendete für die Kaufentscheidung die falschen Kriterien und vergaß dabei, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen. Wie eben: Brauchen wir das für unser Business wirklich und was ist unseren Kunden wichtig?
Die folgenden 5 Kriterien und Fragen sollen dir helfen, nicht den selben Fehler wie eBay zu machen.
Oder wie du 20.000,- Euro beim Fenster rauswirfst, obwohl du eine Wohnung gekauft hast…
Stell dir vor, du bist gerade am Flughafen in Palma gelandet und bleibst für zwei Wochen in Spanien. Strand, Sonne und einfach mal relaxen oder Party machen. Nachdem du auch vor hast, ein bisschen mehr von Spanien zu sehen, brauchst du ein Auto.
Zuerst mühsam suchen, aber dann noch schlimmer, vermutlich unter Zeitdruck – weil ja morgen der Flieger geht – wieder verkaufen. Mal abgesehen von den Kosten rund herum (Auto anmelden, Auto abmelden, Versicherung), ist es recht offensichtlich, dass hier mieten die günstigere Variante ist.
Als Übergangswohnung bezeichnen wir eine Wohnung, die du für ein paar Jahre hast – um im Anschluss dein Haus oder deine “fixe” Eigentumswohnung zu kaufen. Beim Auto im Urlaub mietet jeder – keiner kauft.
Machen wir ein konkretes Beispiel. Franz denkt sich:
„Von meinen Eltern bekomme ich Geld zum Kauf einer Eigentumswohnung, da wäre ich doch blöd, wenn ich Miete zahle. Sollte ich später doch umziehen, dann verkaufe ich die Wohnung einfach oder vermiete sie”.
Du hast sicher Freunde oder Bekannte bei denen das tatsächlich so ist…
Möglicherweise denkst du dir: Warum passiert MIR das nicht? Ich hätte auch schon gerne eine eigene Eigentumswohnung.
Die Nebenkosten (Notar, Grunderwerbssteuer, Immobilienmakler, Gebühren für die Finanzierung, …) beim Kauf der Wohnung werden grob zwischen 8-10% betragen (mehr dazu in Teil 3 – das 1×1 des Immobilienkaufs).
Bei einem Kaufpreis von 250.000 € kommen wir also ca. auf 25.000 € Nebenkosten. Wenn wir die Wohnung nach 5 Jahren wieder verkaufen, hat uns das monatlich über 400 € gekostet. Davon können wir viel Miete bezahlen…
Ganz bewusst möchten wir hier die Chance auf Wertsteigerung weglassen. Das aktuell (2017) schon sehr hohe Immobilienpreisniveau lässt hier wenig Spielraum für viel höhere Preise in absehbarer Zeit.
Dein Mieter zahlt keine Miete mehr – obwohl du so ein gutes „Gefühl“ hattest….
Dein Mieter zieht aus, aber die Wohnung ist verwüstet…
Nachbarn des Mieters rufen an und beschweren sich über dessen Hund, obwohl ein Hund laut Mietvertrag nicht erlaubt ist…
Zwei mal in der Woche klingelt das Telefon bei dir. Jedes Mal will dein Mieter etwas von dir – eigentlich von der Hausverwaltung – aber er ruft bei dir an…
Es soll dir aber bewusst sein, was einem als „Vermieter“ alles passieren kann. Hier findest du mehr zum Thema: Immobilieninvestment – Alles was du wissen musst
Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Generell bleibt zu sagen…
Ob du dann in eine andere Stadt, eine größere Wohnung, oder in ein Haus ziehst ist egal.
Jeder Kauf löst ca. 10% Kaufnebenkosten aus. Diese Kaufnebenkosten haben wenig Einfluss wenn du 10, 20 oder mehr Jahre in einer Immobilie wohnst. Wenn du aber z.B. 20.000,- Euro Kaufnebenkosten nach nur 2 Jahren „voll realisierst“, dann haben sie einen sehr großen Einfluss. Vermutlich hast du nach 2 Jahren auch noch keine Wertsteigerung deiner Immobilie und bleibst somit voll auf den Kaufnebenkosten sitzen.
Das bringt uns zum nächsten Punkt…
Oder warum der coole Job in 70 km Entfernung „eigentlich“ doch nicht so toll ist…
Nehmen wir an, du hast frisch nach dem Studium deine Eigentumswohnung gekauft. Nach einem Jahr im ersten Job bekommst du ein tolles Jobangebot. Es ist genau für den Bereich, der dich interessiert. Du hast dort super Aufstiegsmöglichkeiten und ein tolles Betriebsklima. Das Gehalt passt auch – du verdienst 30% mehr als beim bisherigen Job. Es gibt nur ein Problem.
Eine Eigentumswohnung schränkt dich möglicherweise bei der Jobwahl massiv ein. Die Chance, dass du nach dem Studium bis zur Pension in deinem ersten Job bleibst, geht gegen Null. Was ist wenn du ein super Angebot bei der aktuellen Firma erhältst um für ein paar Jahre ins Ausland zu gehen?
Verkaufen wirst du die Wohnung nach einem Jahr vermutlich nicht wollen – wegen der gerade beschriebenen Nebenkosten. Vermieten ist dir zu stressig. Oder du hast es dir – nach den Fragen und Situationen von oben – doch anders überlegt.
Neben der örtlichen Flexibilität stellt sich auch die Frage wie du wohnen willst…
Eigenheim im Grünen, Dachterrassenwohnung in der Innenstadt oder doch ab in den Süden?
Wer ist es jetzt? Bei mir (Florian von FiP.S) war es Nine Inch Nails.
Welchen Job wolltest du nach deinem Studium haben, während du im 1. Semester warst? In welche Richtung geht es jetzt?
Ich wusste im 1. Semester noch nicht, was genau ich später mal machen möchte.
Nach 18+ Jahren Elternhaus und ein paar Jahren Studentenwohnheim oder WG wissen wir häufig noch nicht genau, wie wir dauerhaft wohnen wollen. Oder der Geschmack verändert sich. Vielleicht magst du deine Lieblingsband von damals noch immer oder du fragst dich, wie dir die Musik jemals gefallen hat können.
So kannst du verschiedene Varianten ausprobieren. Ja, jeder Umzug ist mühsam und kostet Geld, aber es ist immer noch viel günstiger, als etwas zu kaufen und nach kurzer Zeit wieder zu verkaufen.
Wenn du dir absolut sicher bist, und alle anderen Kriterien auch Pro-Kauf sind, steht dem Eigenheim nichts mehr im Wege. Die Entscheidung wird auch sicher davon beeinflusst, wie du über die eigenen vier Wände denkst…
Oder wie gut fühlt sich der eigene Name im Grundbuch an?
Für viele macht es emotional und psychologisch einen gravierenden Unterschied, ob sie über 50.000,- auf einem ausgewogenen Wertpapierdepot verfügen, oder eben über eine Eigentumswohnung.
Auch wenn die Eigentumswohnung nach Abzug der Schulden auch nur 50.000,- wert ist (200.000,- Wohnungswert, 150.000,- Schulden).
Mit einem ausgewogenen Wertpapierdepot (nicht ganz offensiv, nicht ganz defensiv) konntest du in den letzten 4-5 Jahren durchschnittlich über 4% netto pro Jahr erwirtschaften. Auf 10 Jahre betrachtet sogar über 5% pro Jahr.
Der Kaufpreis ist ohnehin schon sehr hoch (im Jahr 2017).
All das spielt für manche keine Rolle. Sie fühlen sich mit Immobilienbesitz einfach wohler als ohne eigenen Eintrag im Grundbuch. Für einige Menschen ist Immobilienbesitz auch eine Belastung (”Da muss ich mich dann um das ganze Drum-Herum kümmern”). Diese Frage kann jeder nur für sich selbst beantworten.
Eine Wohnung zu kaufen, weil es sich gut anfühlt, nur um sie 2 Jahre später wieder verkaufen zu müssen, kostet dich dann eben nicht nur Geld, sondern auch sehr viele Nerven.
Aber was ist, wenn dir die Entscheidung schon fast abgenommen wird…
Dieses Argument, beim Thema Mieten oder Kaufen, mit zu behandeln, mag dem einen oder der anderen etwas kurios erscheinen. Das ist es aber nicht.
Frag’ dich einfach mal, ob du den Zuschuss deiner Eltern oder Großeltern auch bekommen würdest, wenn du dir ein solides Portfolio aus Investmentfonds aufbaust?
Das Argument, lieber jetzt 50.000,– als vielleicht in 20 Jahren oder noch später zu bekommen ist verständlich. Denn niemand kann so lange in die Zukunft blicken und schon gar nicht sicher sagen, ob das dann tatsächlich alles so eintreffen wird. Wenn du von deinen Eltern/Großeltern NUR für einen Immobilienkauf einen Zuschuss bekommst, dann ist das natürlich ein Argument pro Kauf.
Probiere trotz des verlockenden Zuschusses objektiv zu bleiben. Wenn die anderen Kriterien und deine Lebenssituaion nicht passen, dann warte lieber noch. Im Normalfall bekommst du das Geld auch in einigen Jahren – dann vermutlich schon für deine „Traumimmobilie“ und nicht für eine „Übergangslösung“. Du sparst damit nicht nur dir, sondern auch deinen Eltern/Großeltern enorm viel Geld.
…sind sehr persönliche Dinge, die wir nicht vereinfachen wollen. Wir möchten dich aber sensibilisieren damit du eine objektive Entscheidung treffen kannst, die für dich passt.
Sieh dir die folgende Gegenüberstellung und weitere Kriterien an, um dir deine Entscheidung zu erleichtern und Objektivität zu schaffen.
Sowohl finanziell, als auch psychologisch. Das heißt, es ist ausreichend Eigenkapital vorhanden und eine eventuell notwendige Kreditrate schränkt dich finanziell nicht zu sehr ein. Gleichzeitig ist es für dich ok, dass du für längere Zeit Schulden hast.
Das war jetzt schön formuliert 😉 Ein „Immobilienzwangssparvertrag“ auch genannt „Immobilienkredit“, den man einfach bezahlen MUSS, könnte da hilfreich sein. Aber Scherz bei Seite – wir sollten das eigentlich nicht als Pro-Kauf Argument so stehen lassen.
Die sinnvollere Variante ist, dass du deine Sparprozesse automatisierst. Dann hast du später mehr Eigenmittel, bessere Konditionen bei der Finanzierung und generell ein angenehmeres (Finanz-)Leben.
Einfach überteuert zu kaufen, da der Kredit aktuell vielleicht günstig ist, ist keine gute Idee.
Dein eigenes Kapital nicht auch noch in einer Immobilie zu binden, ist vermutlich sinnvoll. Denn sonst hast du ein massives „Klumpenrisiko“ (Vermögensverteilung = 90% oder mehr in Immobilien).
Wenn die realen Immobilienpreise über längere Zeit fallen (wie von Mitte der 90er bis ca. 2004), trifft dich das sonst voll und mit ganzer Härte.
Beide Listen lassen sich noch länger weiterführen. Für dich soll es, wie bereits erwähnt, einfach eine Hilfestellung sein, um die richtige Entscheidung zu treffen.