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Die wahrscheinlich größte Niederlage der Sportgeschichte ereignete sich 1983
Das amerikanische Segelteam tritt beim America’s Cup gegen ein Team aus Australien an. Seit 132 Jahren hat Amerika seinen Titel erfolgreich verteidigt – die längste Siegesserie der Geschichte. Nach 6 Rennen steht es 3:3. Im siebten und entscheidenden Rennen haben die Amerikaner bereits einen sehr komfortablen Vorsprung. Doch sie verspielen ihn, da sie die Kardinalregel des Segelns brechen.
Kopiere deinen Gegner ist das unumstößliche Gesetz beim Segeln. Das bedeutet, dass du als führendes Boot, immer in dieselbe Richtung segelst wie deine Gegner und damit deine Position abdeckst. Im Grunde willst du verhindern, dass deine Gegner einen Wind erwischen, den du selbst verpasst. Doch die Amerikaner waren aufgrund ihres Vorsprungs leichtsinnig und deckten eben nicht ab. Die Australier erwischten tatsächlich einen besseren Wind und zogen vorbei. Ganze fünfzig Mal veränderten die Amerikaner im Anschluss ihre Richtung – die Australier kopierten jede Wendung und behielten die Führungsposition. Nach 132 Jahren waren die Amerikaner besiegt.
Und das vor allem, weil sie die wichtigste Regel beim Segeln missachteten.
Wenn du diese Regel missachtest, dann verlierst du keinen Sportwettbewerb, sondern im worst-case dein Haus. Deshalb besprechen wir in diesem Artikel unter anderem:
Starten wir mit…
Wenn wir von Eigenheimversicherung sprechen, dann meinen wir die Versicherung für ein Haus (egal ob Reihenhaus, Doppelhaushälfte, etc.). Üblicherweise ist in einer Eigenheimversicherung die Gebäudeversicherung, Haushaltsversicherung und Haftpflicht kombiniert. Es ist bei manchen Anbietern auch eine Trennung möglich (was aber selten Sinn macht). Wir haben über die einzelnen Teilbereiche schon genauer im Artikel Hausversicherung, Wohnungsversicherung & Co geschrieben.
Kurz gesagt: Die Gebäudeversicherung betrifft das Gebäude an sich (Mauerwerk, Dach, etc.). Die Haushaltsversicherung ist für den Inhalt des Gebäudes (deine Küche, deine Möbel, etc.) zuständig. Für mehr Details kannst du den zuvor erwähnten Artikel durchsehen.
Feuer-, Leitungswasser-, Sturm-, Einbruch-Diebstahl- und Haftpflichtschäden.
Das bedeutet, wenn bei dir die Küche brennt, dann bezahlt dir die Eigenheimversicherung deinen Feuerschaden. Oder wenn jemand bei dir einbricht, den neuen Flat-Screen mitgehen lässt, dir die Hausschuhe klaut und deine Lieblingscouch mitnimmt, dann bezahlt dir die Versicherung den Ersatz der Gegenstände. Ein Leitungswasserschaden kann sowohl das Gebäude als auch den Inhalt der Wohnung betreffen. Einerseits ist das Mauerwerk kaputt, andererseits musst du den Kasten, der vor der Mauer stand, vermutlich auch entsorgen. Ein Sturmschaden betrifft dich zum Beispiel, wenn ein Sturm dein Dach demoliert (Achtung: ein Sturm ist erst ein Sturm, wenn er Windgeschwindigkeiten von 60km/h oder mehr erreicht).
Egal ob noch ein Kredit offen ist oder das Haus schon zu 100 % dir gehört. Doch auch gröbere Leitungswasserschäden oder Sturmschäden können finanziell richtig weh tun. Das zersprungene Induktionskochfeld um 600 € verkraftest du finanziell noch leichter als den 40.000 € Schaden im Mauerwerk aufgrund einer kaputten Leitung.
Bevor wir darüber sprechen, wie hoch die Versicherungssumme sein sollte, habe ich übrigens noch einen Praxistipp:
Wenn du im Schadenfall keine großen Diskussionen zwecks des Inhaltes und des Zustands des Hauses haben willst, macht es Sinn eine Liste aller Gegenstände inkl. Fotos zu führen. D.h. am besten gehst du einmal rund ums Haus und machst Bilder. Weiters fotografierst du jeden Raum samt Inhalt. Die Bilder speicherst du in der Cloud und legst gleichzeitig eine Liste des Inhalts samt Preis an. Wenn du auch noch die Rechnung dazugibst, dann bist du schon sehr gut aufgestellt.
Das heißt nicht, dass du kein Geld bekommst, wenn du die Liste nicht hast, aber stell dir mal vor, dass dein Haus abbrennt. Kannst du ohne Probleme sofort niederschreiben was exakt im Haus war und was es gekostet hat? Es ist davon auszugehen, dass du mit einer vorgefertigten Liste inkl. Dokumentation schneller und leichter alle Dinge beisammenhast.
Damit die dann auch bezahlt werden, muss natürlich auch die Versicherungssumme passen…
Hier müssen wir zuerst zwischen der Gebäudeversicherung und der Haushaltsversicherung unterscheiden. Wie bereits erwähnt: Die Gebäudeversicherung ist für das Gebäude an sich zuständig (Mauern, fix verlegte Böden, Heizungsanlagen, …). Die Haushaltsversicherung deckt deine Einrichtung, Wertgegenstände & Co.
Grundsätzlich berechnen die Versicherer basierend auf den Maßen deines Hauses eine Pauschalversicherungssumme für das Gebäude. Basierend auf der Wohnnutzfläche wird meist die Summe der Haushaltsversicherung berechnet. Doch diese Werte müssen nicht immer richtig sein. Wenn dein Rohbau samt Innenausbau 400.000 € gekostet hat und bei der pauschal berechneten Gebäudeversicherung kommen 350.000 € raus, dann ist das definitiv zu wenig. Die Frage die im Fokus stehen sollte:
Wenn du beim Hausbau selbst mitangepackt hast, dann solltest du vorsichtig sein. Vielleicht hast du dir 70.000 € gespart, weil du viele Dinge selbst gemacht hast. Willst du, wenn im Fall der Fälle das Haus wirklich komplett neu errichtet werden muss, wieder dieselbe Zeit investieren? Oder wäre es besser, wenn das Haus “einfach” wieder neu aufgebaut wird – ohne hunderte Stunden Arbeitskraft deinerseits.
Wenn dein Haus, ohne Einrichtung, um die 400.000 bis 700.000 € gekostet hat, dann rechne, um auf Nummer Sicher zu gehen, ca. 10 – 20 % on top drauf. Es bringt nichts 50 % mehr zu versichern, da du bei höherer Versicherungssumme auch mehr Prämie bezahlst. Im Schadenfall bekommst du deswegen für ein 500.000 € Haus nicht 750.000 € – auch wenn du’s mit 750.000 € versichert hast. Genauso sinnlos ist es allerdings krampfhaft die Versicherungssumme so niedrig wie möglich anzusetzen, weil man sich dadurch 2 € im Monat spart.
Hier dient wie erwähnt oft die Wohnnutzfläche als Berechnungsbasis. Bei einfacher bzw. normaler Einrichtung sollte mit 800 – 1.000 € pro m² nicht viel schief gehen. Wenn du wie ein Maharadscha lebst, dir alle Wasserhähne vergolden lässt und jedes Möbelstück vom teuersten Tischler der Stadt handgefertigt ist, dann solltest du aber mit der Versicherungssumme nach oben fahren.
Nachdem die Versicherungssumme sich auch auf die Kosten auswirkt, sollten wir folgende Frage klären:
Es gibt hier keinen Pauschalwert. Es ist auch nicht möglich zu sagen 50 € monatlich ist günstig oder teuer. Es kommt auf das Haus und den exakten Versicherungsumfang an. Es bringt also nicht viel, wenn du Prämien von verschiedenen Versicherungen und unterschiedlichen Häusern vergleichst. Das ist, als ob du Äpfel mit Zebras vergleichst. Damit du aber ein gewisses Gefühl für die Prämien bekommst, betrachten wir einfach 4 Häuser, die wir in letzter Zeit versichert haben.
Alle Varianten sind OHNE Selbstbehalt und mit 100 % grober Fahrlässigkeit. Die Privathaftpflichtversicherung liegt bei 5 bis 10 Millionen. Kleinere Details erwähne ich jeweils beim einzelnen Beispiel.
Das Haus steht in Oberösterreich und preislich landen wir hier bei ca. 54 € monatlich für die Eigenheimversicherung (inkl. Haushalt). Die Versicherungssumme beim Haushalt ist ca. 230.000 € und das Gebäude selbst ist mit über 700.000 € versichert.
Nochmals: Das heißt nicht, dass jedes Haus in der Größe diesen Preis kostet. Wenn du eine Multi- oder All-Risk Deckung möchtest, kann der Preis etwas höher ausfallen. Aber ich habe für ähnliche Häuser auch schon Verträge gesehen die 90 € kosten und leistungstechnisch nicht besser bzw. sogar schwächer sind als der eben beschriebene.
Dieses Haus steht ebenfalls in Oberösterreich. Aufgrund der etwas größeren Maße landen wir hier bei ca. 66 € monatlich. Die Versicherungssumme für das Gebäude liegt bei ca. 870.000 € und der Haushalt ist mit 260.000 € versichert.
Dieses Haus steht im Burgenland. Der Preis beläuft sich auf ca. 63 € monatlich bei einer Versicherungssumme für das Gebäude von ca. 620.000 € und einer Versicherungssumme für den Haushalt von ca. 230.000 €.
Dieses Haus steht in Salzburg. Der Preis beläuft sich auf ca. 26 € monatlich bei einer Versicherungssumme für das Gebäude von ca. 240.000 € und einer Versicherungssumme für den Haushalt von ca. 80.000 €.
Ein letztes Mal erwähne ich es noch: die Prämien sind nicht in Stein gemeißelt. Sie sollen dir nur mal ein Gefühl geben wie viel eine richtig gute Eigenheimversicherung kosten sollte bzw. kosten darf. Wenn du diesen Artikel im Jahr 2040 liest (und ich die Prämien noch nicht angepasst habe), dann kann der Preis natürlich ganz anders aussehen.
Ich habe oben nebenbei erwähnt, dass die Beispiele mit 100 % grober Fahrlässigkeitsdeckung ausgestattet sind. Das sollte inzwischen Standard sein. Von einer Versicherung ohne 100 % grober Fahrlässigkeitsdeckung ist abzuraten. Falls du dich gerade fragst, was diese Deckung ist:
Das bedeutet, wenn du einen Schaden grob fahrlässig verursacht hast, dass die Versicherung trotzdem bis zu 100 % der Versicherungssumme bezahlt. Wenn du diese Deckung nicht hast oder nur 50 % versichert hast, dann zahlt die Versicherung bei grober Fahrlässigkeit entweder gar nicht oder eben nur 50 %.
Das entscheidet am Ende des Tages ein Richter. Ein paar OGH-Urteile lassen aber erahnen um was es geht. Wenn du beispielsweise eine Kerze unbeaufsichtigt in einem Raum brennen lässt, diese Kerze dann einen Brand verursacht, dann kannst du davon ausgehen, dass dies als grob fahrlässig eingestuft wird. Wenn du Essen am Ofen stehen hast und die hübsche Nachbarin (oder Nachbar) von nebenan läutet und du deshalb die Zeit vergisst und nach 30min in die Küche zurückkommst und diese in Flammen steht, dann hast du den Schaden grob fahrlässig herbeigeführt.
Die grobe Fahrlässigkeitsdeckung ist natürlich kein Freifahrtsschein und keine pauschale “Sie-kommen-aus-dem-Gefängnis-frei” – Karte. Wenn du eine Obliegenheit der Versicherung verletzt, dann bringt dir auch die 100 % grobe Fahrlässigkeitsdeckung nichts – die Versicherung wird nicht bezahlen. Wenn du bei Rot über die Ampel fährst und dafür eine Strafe bekommst, dann kannst du auch nicht sagen: “Ja, aber was soll das, ich war eh angeschnallt.” Die zwei Dinge haben nichts miteinander zu tun. Wenn du also eine Obliegenheit verletzt, dann ist dein restlicher Versicherungsschutz irrelevant.
Unter Obliegenheitsverletzung fällt zum Beispiel, wenn du 3 Wochen auf Urlaub fährst und deine Fenster offenlässt. Das ist gleichzusetzen mit einer Annonce in der Zeitung in der du alle Räuber, Hallodris und Plünderer zur freien Entnahme in dein Haus einlädst.
Es gibt noch eine Vielzahl von Themen, die bei einer Eigenheimversicherung zu beachten sind. Auf ein paar davon möchte ich hier näher eingehen:
Wenn du ein Smart Home hast, dann kann man sich durchaus überlegen, ob man die Technik des Smart Homes extra versichert. Gegen die Standardgefahren (Feuer, Leitungswasser, …) ist die Technik normalerweise immer versichert, aber du kannst die Technik an sich ebenfalls versichern. Da wären dann Dinge wie Bedienungsfehler, Ungeschicklichkeit, Implosion & Co gedeckt. Diese Erweiterung ist keine Pflicht, aber darüber nachdenken kann nicht schaden.
Hier geht’s vor allem um die Abdeckung des Swimming-Pools. Hast du eine Folienabdeckung? Hast du eine harte Abdeckung? Wie ist die versichert?Denn gerade die Abdeckung ist etwas was z.B. durch einen Sturm beschädigt werden kann. Bei manchen Anbietern sind harte Abdeckungen & Folien (weiche Abdeckungen) automatisch mitversichert. Manche Anbieter schließen Folien kategorisch aus.Auch hier bedeutet das nicht automatisch, dass du diese Absicherung unbedingt benötigst – aber du solltest zumindest wissen, ob es mitversichert ist bzw. ob du es gerne hättest.
Es gibt u.a. auch Anbieter, die eine Best-Leistungs-Garantie haben. Das bedeutet folgendes: Dinge, die bei dieser Versicherung nicht versichert sind und auch nicht mit einer Zusatzdeckung versicherbar wären, ABER standardmäßig in der allgemeinen Eigenheim-Deckung (keine Spezialbausteine wie zum Beispiel All-Risk) bei einem anderen Versicherungsunternehmen in Österreich versichert sind, gelten dann auch als versichert.So eine Deckung ist natürlich sehr spannend, da man damit praktisch das Bedingungswerk aller Versicherer in Österreich hat.
Achtung: Die Bestleistungs-Garantie ist bei der Eigenheimversicherung versicherungssummentechnisch meist gedeckelt. Eine All-Risk oder Multi-Risk Deckung inkludiert Schäden, die normalerweise nicht durch eine Versicherung gedeckt sind. Das kann zum Beispiel sowas sein wie: Beim Hinauftragen des Wäschetrockners in ein anderes Geschoss, verlässt dich die Kraft und der Waschtrockner fällt die Treppe hinunter und beschädigt dabei die Treppe, die Wand, das Treppengeländer und den teuren Fußboden. In einer “normalen” Versicherung ist hier gar nichts gedeckt – eine Multi-Risk Versicherung bezahlt, da hier auch Ungeschicklichkeit mitversichert ist.Wenn du dir aus Versehen ein Glas Wasser über den Laptop schüttest, dann ist das in einer All-Risk / Multi-Risk zum Beispiel auch mitversichert.
Je nachdem wie teuer deine Gartenmöbel sind, ob du ein Pavillon dein Eigen nennst oder einen speziellen Sichtschutz fix montiert hast – diese Dinge sind nicht unbedingt bei jeder Versicherung dabei. D.h. auch auf das sollte geachtet werden. Meist ist die Deckung in diesen Bereichen begrenzt, aber ein paar Tausender zu bekommen ist besser als gar nichts zu bekommen.
Wir könnten hier noch viel mehr Themen anführen. Was dir persönlich wichtig ist, hängt von deiner individuellen Situation ab und musst du selbst entscheiden. Jede Kleinigkeit zu versichern, macht aber keinen Sinn. Ob die Balkonblumen mit 300€ oder 500 € versichert sind, ist völlig irrelevant. Ob der gesamte Kühlschrankinhalt oder doch nur der Inhalt des Tiefkühlers gedeckt sind, ist so belanglos, dass du darüber nicht mal den Bruchteil einer Sekunde nachdenken solltest.
In der Regel wird der Vorbesitzer bereits eine Eigenheimversicherung haben. Diese geht mit Kauf auf dich über und du hast dann ein Monat Zeit zu kündigen. Ansonsten musst du die Eigenheimversicherung des Vorbesitzers übernehmen. Als Stichtag für die 1-Monats-Frist gilt der Zeitpunkt der Zustellung des Grundbuchsbescheids. Dieser wird inzwischen häufig digital an den Notar deiner Wahl geschickt, der ihn dann an dich weiterleitet.
Hier gilt es also einfach die Zeit nicht zu übersehen. Wenn du das Schreiben per Post erhältst, dann solltest du dir unbedingt das Briefkuvert mit Poststempel / Datumsvermerk behalten. Dann kann bei der Kündigung nix schief gehen. Wenn du ein Klient von uns bist, machen wir dich auf all das natürlich sowieso aufmerksam.
Für den Segelsport war die Niederlage der Amerikaner beim America’s Cup auf lange Sicht gesehen gut. Selbst Dennis Conner, der Team Leader bei den Amerikanern, teilt diese Ansicht, denn es machte den Sport weltweit bekannt.
Die falsche oder nicht adäquate Eigenheimversicherung zu haben hat leider keine positiven Seiten. Deshalb ist eine der wichtigsten Regeln als Hauseigentümer eben die richtige Eigenheimversicherung zu besitzen…
1. Lies unsere Artikel zum Thema Haushaltsversicherung und Hausversicherung. Dann weißt du über ziemlich alles Bescheid, was beim Thema Eigenheimversicherung wichtig ist.
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Dort erklären wir dir welche Versicherungen du unbedingt brauchst, welche Finanzplanungsfehler du vermeiden musst und wie du in allen Bereichen zu Akademiker-Boni für Uni- & FH-Absolventen kommst.
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