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Das Olympiastadion von Athen: Vom Glanz zum Verfall
Die Olympischen Spiele 2004 in Athen sollten ein Comeback zu den Wurzeln der Spiele darstellen. Dafür wurde ordentlich Geld locker gemacht: Über 9 Milliarden Euro flossen in die Infrastruktur, darunter das imposante Olympiastadion, entworfen von Stararchitekt Santiago Calatrava. Das Stadion fasste 72.000 Zuschauer und war das Herzstück der Spiele und ein Symbol für die modernisierte griechische Hauptstadt.
Doch die Realität nach den Spielen holte Athen schnell ein. Einige Jahre später begannen die Anlagen zu verfallen. Das Stadion und viele andere olympische Einrichtungen wurden kaum noch genutzt, da die laufenden Instandhaltungskosten gigantisch waren. Griechenland musste jedes Jahr Millionen von Euro für ungenutzte Anlagen ausgeben. Die „langfristige Investition“ wurde zu einem Mahnmal für überzogene Erwartungen und Überbewertung.
Manche Strategien oder Produkte wirken auf den ersten Blick beeindruckend, entpuppen sich auf Dauer aber als überbewertet. Einige davon betrachten wir in diesem Artikel…
Ja, ich starte gleich mal mit etwas Kontroversem 😀 Bitte packe die Mistgabel und Fackel wieder weg. Lass es mich erklären.
Definieren wir zuerst, was ich als überbewertet bezeichne:
Du möchtest mit 38 in “Pension gehen” und nie wieder arbeiten. Das ist dein größtes Ziel und dein Wunschtraum. Deshalb hast du dir berechnet, wie viel dafür notwendig wäre und alle deine Sparprozesse darauf ausgelegt. Sobald du das Kapital erreicht hast, hörst du auf zu arbeiten.
Ich bin der Meinung, dass dieses Szenario und Ziel massiv überbewertet ist. Das alte Sprichwort “Be careful what you wish for” passt hier perfekt. Sehen wir uns an was ich damit meine:
Kommen wir zu einem komplett anderen überbewerteten Thema…
Definieren wir zuerst was “Rebalaning” bedeutet:
Du überprüfst regelmäßig deine Geldanlage, ob sie noch deinem ursprünglichen Plan entspricht. Nehmen wir an du hast mit folgender Aufteilung begonnen: 70 % Aktien, 10 % Gold und 20 % Anleihen. Nach einem Jahr, in dem die Aktien besser performt haben, sieht deine Allokation so aus: 78 % Aktien, 8 % Gold und 14 % Anleihen. Beim Rebalancing verkaufst du jetzt einen Teil der Aktien um Gold und Anleihen zu kaufen, um wieder auf die ursprüngliche Aufteilung zu kommen.
Bevor ich darauf eingehe, warum ich der Meinung bin, dass Rebalancing für den typischen Privatanleger überbwertet ist, sollten wir betrachten für was Rebalancing gut sein kann:
Meine Gedanken gelten hier vor allem Privatanlegern, die sich an keine fixen Vorgaben bezüglich der Aufteilung ihrer Anlagen halten müssen. Folgende Dinge sprechen für mich gegen ein zu häufiges Rebalancing:
Niemand weiß, wann der richtige Zeitpunkt zum Verkaufen ist. Betrachtet man die Aktienmärkte von 2010 bis Ende 2024 (dieser Artikel entstand Ende 2024) dann hatten wir diverse Phasen in denen alle möglichen Leute glaubten: Jetzt folgt der große Aktien-Crash. Gekommen ist er nie (ja, wir hatten ein paar Monate einen Einbruch während der Covid Zeiten und ein schlechtes Jahr 2022, jedoch nur um 2023 und 2024 wieder extrem gut abzuschneiden). Wenn du ständig gerebalanced hättest, dann hättest du viel Gewinn liegen gelassen. Natürlich kommt es auf deine persönliche Situation und deine generelle Strategie an. Aber wenn du aktuell nur an Rebalancing denkst, weil du es mal irgendwo gelesen hast, dir aber gar nicht sicher bist, warum du es für dein Portfolio machst, dann solltest du darüber vermutlich mal kurz nachdenken.
Nein.
Generell macht es Sinn gewisse Anlegeregeln zu haben, die Emotionen aus dem Spiel nehmen. Diese Grundidee ist nicht überbewertet. Hier ist Rebalancing natürlich sehr einfach. Aber vielleicht solltest du nicht jedes Quartal rebalancen. Vielleicht sollten dein Rebalancing eher auf prozentuellen Regeln basieren und nicht standardmäßig einmal im Jahr passieren. Beispielsweise könnte man überlegen, dass man sich einen Stichtag alle 2 Jahre aussucht zB am 31.12. und nur dann rebalanced, wenn die Werte um mehr als X Prozent von der Ursprungsallokation abweichen.
Wenn dir das Kapital zur Verfügung steht, dann wäre eine andere Möglichkeiten beim Rebalancing nicht die Assets zu verkaufen die sich am besten entwickelt haben, sondern einfach die Assets nachzukaufen, die du aufstocken musst, um wieder deine ursprüngliche Allokation zu erreichen.
In den letzten 15 Jahren habe ich folgende Frage in den verschiedensten Varianten gehört:
Ich will mein Geld für 1-2 Jahre anlegen. Was soll ich am besten machen?
Die Frage an sich ist berechtigt. Doch die Antwort ist für manche enttäuschend…
Es ist vermutlich völlig irrelevant, wie du dein Geld 1-2 Jahre anlegst, solange du nichts machst, bei dem das Geld weniger werden kann. Was meine ich damit? Eine Anlage in Aktien oder andere schwankungsintensive Assets ist hier nicht anzuraten. Was bringt uns eine voraussichtliche Durchschnittsrendite von 7-8 % p.a., wenn diese historisch bei 1-2 Jahren Anlagehorizont völlig unvorhersehbar ist. Es könnte sein, dass du bei 1-2 Jahren 50 % im Plus bist oder 50 % im Minus bist. Niemand wird dir im Vorhinein sagen können was passiert.
Jegliche Anlage die schwankt ist somit zu vergessen. Hier ist dein Anlagehorizont einfach zu kurz. Es bleibt also nur ein Sparkonto übrig. Und hier solltest du dir einfach ein vernünftig verzinstes suchen. Wenn es die Zeit erlaubt, kannst du ja ein bisschen Festgeld (= fixe Bindung für zum Beispiel 1 Jahr und dafür höhere Zinsen) machen oder ein reines Tagesgeldkonto wählen (= meist variabler Zins, aber täglich behebbar).
Wenn du 50.000 € hast und die bei 1, 2 oder 3 % anlegst, dann ist der Zinsgewinn für 1 Jahr nach Steuern: 375 €, 750 € bzw. 1.125 €. Es macht also durchaus Sinn, dass du dein Kapital vom schlecht verzinsten Girokonto auf ein besser verzinstes Konto umschichtest. Aber dein Leben wird es nicht komplett verändern. Je geringer die Summe ist, desto irrelevanter wird es. Bei 5.000 € sind die Werte dann 37,50 €, 75 € bzw. 112,50 €. Hier muss man sich dann schon die Frage des Zeitaufwands stellen. Wenn du nur online zwei Klicks machen musst, dann wird der Wechsel schon Sinn machen. Je mehr Zeitaufwand mit einer Neueröffnung einhergeht, desto weniger Sinn macht es.
Wegen 0,2 % mehr oder weniger ständig das Konto zu switchen, ist also relativ sicher vergeudete Lebenszeit. Viel entscheidender ist es sein Kapital auf >10 Jahre vernünftig und gut anzulegen. Je länger die Laufzeit, desto mehr kann eine gute Anlage dein Leben nachhaltig verändern. Mehr dazu kannst du im Artikel Dieser Artikel verändert wahrscheinlich deine Einstellung zu langfristigem Investment nachlesen.
Etwas das allerdings nicht überbewertet ist: Seine persönlichen Finanzen mit Spezialtarifen und dem richtigen Know-How auf Vordermann zu bringen. Wie erfährst du, wenn du weiterliest…
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