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Sparen bis zum Umfallen…
Ronald Read war ein Hausmeister und Tankwart im US-Bundesstaat Vermont. Ein stiller, freundlicher Mann mit abgewetztem Mantel und einem alten Auto. Als er 2014 im Alter von 92 Jahren verstarb, staunten selbst seine engsten Bekannten: Er hinterließ über 8 Millionen Dollar. Dafür war kein Lottogewinn oder eine Erbschaft verantwortlich. Er erreichte dies mit jahrzehntelangem Sparen, diszipliniertem Investieren und einem fast asketischen Lebensstil.
Ronald gab so gut wie kein Geld aus. Keine Reisen, keine besonderen Erlebnisse, kein Luxus. Er war genügsam. Das meiste seines Vermögens vererbte er dem lokalen Krankenhaus und einer Bibliothek. All dies ist zweifellos bewundernswert. Doch zurück bleibt auch die Frage: Wozu all der Verzicht, wenn man die Früchte nie genießt?
Auch in unserem eigenen Leben, sei es in finanziellen Dingen oder im Alltag, stehen wir vor genau dieser Abwägung:
Die Idee zu diesem Artikel entstand, nachdem ich das Buch Die With Zero von Bill Perkins gelesen habe. Wir haben das Thema Geiz, Gier und für die richtigen Dinge Sparen bzw. Geld ausgeben bereits in folgenden Artikeln angeschnitten:
1. Was ist die zentrale Message und die Kernprinzipien des Buches Die with Zero?
2. Was kann man daraus für sein Leben mitnehmen und auf was sollte man unbedingt aufpassen?
3. Welche zwei Ideen halte ich persönlich für die wichtigsten?
Starten wir mit:
Die zentrale Idee von Die with Zero ist:
Die reichste Person am Friedhof wirst du vermutlich also nicht sein, wenn du den Ratschlägen aus dem Buch folgst. Wobei: Wer will das schon sein? Das wäre ein etwas komisches Lebensziel 😉 Doch gefühlt leben manche Menschen so – ohne dass es ihnen vielleicht richtig bewusst ist. Doch was bringt dir ein fettes Depot, wenn du zu alt für den Roadtrip deines Lebens bist?
An dem Punkt denkst du dir vielleicht: D.h. Bill Perkins plädiert dafür gar nicht zu sparen und einfach jeglichen Geldüberschuss sofort auszugeben? Nein. Sehen wir uns die Kernprinzipien des Buches kurz an:
Am Ende deines Lebens solltest du kein Vermögen mehr haben, das ungenutzt blieb.
Bevor du aufhörst weiterzulesen und sofort den nächsten Urlaub buchst, müssen wir darüber sprechen, für wen Die with Zero wichtig ist, wer vorerst die Ratschläge ignorieren sollte und was du je nach Lebenssituation für dich aus dieser Kurzzusammenfassung mitnehmen kannst…
An diesem Punkt solltest du dir eine Frage stellen:
Wenn du von der Hand in den Mund lebst und noch gar kein Kapital bzw. Vermögen hast, dann solltest du vielleicht mal kurz innehalten. Wenn morgen dein Auto kaputt wird – frisst die Neuanschaffung alle deine Ersparnisse auf bzw. kannst du das ohne Kredit gar nicht bewerkstelligen? Das ist ein Indikator, dass dein Fokus vielleicht woanders liegen sollte.
Wenn am Ende des Monats wenig übrigbleibt und du auch wenig Kapital auf der Seite hast, dann musst du zuerst daran arbeiten mehr Gehalt zu verdienen und weniger Geld auszugeben. Du solltest deine Ausgaben analysieren. Erst mit einer vernünftigen Basis sind die Inhalte für dich spannend.
… und auch ordentlich Ersparnisse auf der Seite hast, dann könnten die Prinzipien deine Lebensqualität massiv erhöhen. Das kommt zum Großteil darauf an, wie du aktuell zu den Themen eingestellt bist. Wenn du beim Essen gehen den Lava-Schoko-Kuchen lieben würdest, aber auf das Dessert verzichtest, weil es 10 € kostet, dann ist’s vielleicht Zeit umzudenken.
Das gleiche gilt, falls du niemals ein 4 oder 5 Sterne Hotel buchst, obwohl dir der Komfort extrem gefallen würde. Oder wenn du generell nur Urlaub in günstigen Ländern machst. In unserem ArtikelHast du diese 3 entscheidenden Geld-Mindsets? gehen wir u.a. darauf ein, dass Geld ausgeben ok ist, wenn man es für die Dinge ausgibt, die man liebt. Wenn du Desserts verabscheust oder am liebsten Backpacking im Zelt machst, dann soll dich Die With Zero nicht dazu animieren Tiramisu zu schlemmen oder nur mehr die größte Suite zu buchen. Du sollst dein Geld trotzdem nur für jene Dinge ausgeben, die dir wirklich wichtig sind.
Ein entscheidender Aspekt der Die With Zero – Philosophie ist allerdings auch die Lebensplanung bzw. zu verstehen, dass du in gewissen Lebensphasen manche Dinge einfacher machen kannst und manches schwieriger möglich ist. Wenn du von einer längeren Reise träumst (>2 Monate), dann wird der einfachste Zeitpunkt vermutlich tatsächlich nach deinem Studium sein oder während du noch studierst und die Sommerferien dafür nützt. Wenn dir das bewusst ist, dann ist es auch ok viel Geld dafür auszugeben (in Relation zu deinem Gesamtvermögen). Solange du die Idee von Die With Zero nicht dauerhaft als Ausrede für finanzielle Eskapaden nimmst.
Es ist keine Religion oder eine Sekte, in die du eintreten musst. Für mich persönlich war das Buch ein Denkanstoß und Ideengeber, um wieder einmal die eigenen Gewohnheiten rund um das Thema Geld zu hinterfragen. Mein Ziel ist jetzt aber nicht mit absolut null Vermögen zu sterben. Die reichste Person am Friedhof zu sein, ist wie bereits erwähnt, aber ebenfalls kein Traum von mir. Je nach Lebensphase werden die Ideen aus Die With Zero vielleicht erst später für dich relevant.
Wenn du aktuell ein disziplinierter Sparer bist, dann gehörst du irgendwann zu der Gruppe, die sich vermutlich die Frage stellen muss, was sie mit ihrem Geld macht und vor allem wann sie etwas damit macht. Und für dich wird es dann noch schwieriger Geld bewusst auszugeben, als für jemanden der schon reich geboren wurde. Denn deine Spardisziplin hat dich an den Punkt gebracht – die Gewohnheit eisern zu sparen und zu verzichten, ist schwierig zu durchbrechen, wenn du dir darüber nicht aktiv Gedanken machst.
Bill Perkins argumentiert, dass dich Erlebnisse und die Erinnerungen daran langfristig am glücklichsten machen. Er empfiehlt dies zu maximieren anstatt der Dividenden am Depot. Für mich ist es aber auch eine Frage der Ausgabenpriorisierung. Anstatt mir ein Auto um 60.000 € zu kaufen, kaufe ich mir lieber eines um 30.000 € (oder am besten noch weniger) und verwende die 30.000 € für eine Reise (bzw. Reisen) nach Übersee. Natürlich muss man die generellen Ausgaben in einer gewissen Relation zu seinem Gesamtvermögen und Verdienstpotenzial sehen. Bei viel Vermögen und hohem Verdienstpotenzial solltest du über die Maximierung deiner Memory Dividend lieber früher als später nachdenken.
Die With Zero jedoch als Freibrief zu nehmen, um eine 20.000 € Reise zu machen und das ganze unter “Memory Dividend” zu verbuchen, wenn man genau 20.000 € am Konto hat und 200 € monatlich sparen kann, ist vermutlich nicht die schlauste finanzielle Entscheidung. Richard Feynman hat mal gesagt:
“You must not fool yourself, and you are the easiest person to fool.”
Das gilt in jeder Lebenslage, aber natürlich auch für die Memory Dividend. Man kann sich alles schönreden.
Die zweite entscheidende Idee ist:
Das ist normalerweise jedem bewusst, aber viele handeln nicht danach. Sie verbringen Stunden damit Reparaturen im Haus oder der Wohnung selbst durchzuführen, obwohl es sie nervt und sie es nicht optimal umsetzen können. Anstatt eine Umzugsfirma zu engagieren, werden über Wochen hinweg selbst mühselig Möbel geschleppt und Freunde werden zur Hilfe verdonnert.
Anstatt das Taxi zu nehmen, das dich in 10 min ans Ziel bringt, werden die Öffis verwendet, die 35 min brauchen (lass die Umweltgedanken hier mal kurz weg). Anstatt einen Fast Pass im Vergnügungspark (Disneyland, Universal Studios & Co) zu kaufen, stellen sich manche über 60 min an oder lassen die besten Rides deshalb aus (und verdienen so weniger Memory Dividend).
Generell gilt: Wenn du finanziell gut dastehst, solltest du dir überlegen, wie du dein Geld verwenden kannst, um dir Zeit zu kaufen. Ich habe darüber schon in unserem Artikel Hast du diese 3 entscheidenden Geld-Mindsets? – Teil 2 ausführlicher geschrieben. Die With Zero hat mich wieder daran erinnert 😉
Es gibt dafür keine Formel, die immer passt. Es wird auf deine persönliche Lebenssituation und Lebensplanung ankommen. Vielleicht war Ronald Read mega glücklich mit seinem Lebensstil. Vielleicht hat ihm der Gedanke Geld an das lokale Krankenhaus und die Bibliothek zu spenden jeden Tag versüßt. Oder vielleicht war er ein Gefangener seiner Gewohnheiten. Das werden wir nicht mehr klären können.
Doch du kannst diese Fragen für dein Leben und für dich persönlich beantworten, indem du aktiv darüber nachdenkst!
Falls du bei deinen Finanzen und Versicherungen noch keine Spezialdeals für Uni- und FH-Absolventen hast, dann solltest du das unbedingt ändern. Denn vermutlich bezahlst du sonst aktuell zu viel für zu wenig Leistung.
Wie kannst du das machen?
Nummer Eins:
Darin erfährst du unter anderem, wie du zu zehntausenden Euros mehr bei deiner Altersvorsorge kommst (ohne auch nur eine Stunde mehr zu arbeiten) und welche 3 schwerwiegenden Fehler du bei deinen Finanzen und Versicherungen unbedingt vermeiden musst.
Nummer Zwei: Du kannst auch sofort mit deiner smarten Finanzplanung starten.
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