5 Fragen zu Versicherungen | FiP.S

5 Fragen zu Versicherungen, die du dich vielleicht nicht getraut hast zu stellen

Regenschirm und 2 Männchen mit Fragezeichen

„Wer wird die Frage stellen?“, fragten sich die Ritter der Tafelrunde, doch keiner wagte es.

In der Legende von König Arthur und der Suche nach dem Heiligen Gral ist je nach Version eine zentrale Herausforderung die “richtige” Frage zu stellen, um den heiligen Gral zu finden bzw. zu sehen. In einigen Versionen der Geschichte ist es Sir Percival, der die richtige Frage stellt und dadurch den Gral sieht. In anderen Versionen ist es Sir Galahad. Doch oftmals zögert der Ritter. Aber warum?

Die Artussage wurde im Laufe der Jahrhunderte von vielen verschiedenen Autoren erzählt und interpretiert und es gibt viele verschiedene Versionen und Variationen. In vielen Varianten der Sage sind sich die jeweiligen Ritter nicht sicher, was sie genau fragen sollen und schämen sich, ihre Unwissenheit preiszugeben. Oder sie fürchten, für unwürdig gehalten zu werden. Deshalb zögern sie zu fragen…

Auch wir haben manchmal Angst, Fragen zu stellen. Besonders wenn es um so wichtige Themen wie Versicherungen geht.

Es ist an der Zeit, diese Angst zu überwinden und die Fragen zu stellen, die wir schon immer stellen wollten. Aus diesem Grund sehen wir uns in diesem Artikel 5 Fragen an, die du dir bei Versicherungen vielleicht schon mal gestellt hast…

1.

Warum werden manche Versicherungen teurer, wenn man sie erst später abschließt?

Sanduhr mit Geld

Eine private Krankenversicherung  ist das perfekte Beispiel für eine jener Versicherungen die teurer wird, je später du sie abschließt. Egal ob du zu dem Zeitpunkt komplett gesund bist, oder nicht. Warum ist das so?

Versicherungen betreiben Risikomanagement

Je älter du bist, desto wahrscheinlicher ist das Risiko, dass gesundheitliche Themen auftreten. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine 20-jährige Person im Durchschnitt ein Krankenhaus und einen Arzt häufiger benötigt als eine 55-jährige Person ist nicht hoch. Je mehr Risiko eine Versicherung statistisch sieht, desto teurer wird die Prämie. Das ist auch der Grund, warum Vorerkrankungen bei einer Krankenversicherung oder bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung zu Zuschlägen, Ausschlüssen oder Ablehnungen führen können (mehr dazu in unserem Artikel: Welche Gesundheitsfragen werden bei Versicherungen gestellt und worauf musst du achten?).

Aber das ist doch unfair?!

Na ja, das Wort “unfair” ist hier vermutlich nicht komplett richtig. Wenn eine Versicherung jede Person komplett gleich versichern würde oder eine Versicherung, bei der die körperliche und mentale Fitness eine Rolle spielt, komplett ohne Gesundheitsfragen anbieten würde, dann wären die Folgen davon u.a.:

  • Fast alle würden die Versicherung erst dann abschließen, wenn sie “gebraucht” wird (also quasi der Versicherungsfall bereits eingetreten ist).
  • Die Versicherungsprämien werden auch für jene, die komplett gesund sind, steigen.
  • Da auch Leute versichert werden, die sonst gar nicht versichert werden würden, kann man sogar davon ausgehen, dass das Gesamtniveau an Prämien steigen muss.
  • Das wiederum hätte zur Folge, dass sich immer mehr Menschen gar keine Absicherung leisten können. 

Natürlich wäre es schön, wenn jeder die Absicherung bekommt, die notwendig ist

Jedoch muss es auch wirtschaftlich auf Dauer darstellbar sein. Alles andere ist Fantasie-Denken. Das richtige Wort ist also vermutlich “traurig” oder “bedauernswert”, aber nicht “unfair”. Das ist mit ein Grund, warum es so entscheidend ist, dass man sich um die persönliche Absicherung rechtzeitig kümmert und warum in unserem Artikel Ein paar der größten Fehler die wir in den letzten 10 Jahren Finanzplanung gesehen haben  Fehler #4 die zu späte (oder gar keine) Absicherung für existenzbedrohende Risiken ist. 

Das gilt übrigens nicht für alle Versicherungen

Der Gesundheitszustand ist vor allem beim Thema Krankenzusatzversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung  und Ablebensversicherung bzw. bei allen Versicherungen bei denen eben die Gesundheit eine Rolle spielt, relevant. Bei einer Rechtsschutzversicherung, einer Privathaftpflichtversicherung  oder einer Haushaltsversicherung  ist dies irrelevant. 

Wird dann die Prämie generell teurer, je älter du wirst?

Das Risiko steigt im Laufe der Jahre an, egal ob man die Versicherung mit 55 oder mit 25 macht. Zahlt dann also eine 25-jährige Person, wenn sie 55 Jahre alt wird, dasselbe wie eine 55-jährige Person die erst im Alter von 55 einen Vertrag abschließt (und zu dem Zeitpunkt komplett gesund ist)? 

Nein.

Denn die Versicherung hat hier ja u.a. bereits 30 Jahre Prämien bekommen. In ihrer Kalkulation wird dies berücksichtigt. Die Prämie die eine Person mit 55 Jahren bezahlt, die bereits mit 25 Jahren den Vertrag abgeschlossen hat, ist deutlich niedriger, als die Prämie die eine Person bezahlen müsste, die mit 55 Jahren den Vertrag neu abschließt. 

Widmen wir uns bei der nächsten Frage ebenfalls nochmals etwas das mit dem Thema Gesundheit zu tun hat…

2.

Warum muss ich sensible Daten preisgeben?

Dieb klaut Daten von Laptop

Gerade wenn es um Versicherungen geht, bei denen die Gesundheit eine Rolle spielt, müssen detaillierte Gesundheitsfragen beantwortet werden. Warum das so ist, kannst du inzwischen vermutlich schon beantworten: Die Versicherung schätzt aufgrund dieser Angaben das Risiko ein. Natürlich ist dies niemals perfekt. Es ist auch nicht immer zu 100 % nachvollziehbar. Manche Versicherungen werden dich aufgrund eines bestimmten Krankheitsbildes normal versichern, während andere Versicherer dich nur mit Zuschlag nehmen würden. Deshalb suchen wir für Klienten, wenn gesundheitliche Themen bestehen, immer bei mehreren Anbietern an. Nur so wird man die individuell beste Lösung finden. 

Aber musst du wirklich Gesundheitsdaten preisgeben? Was ist mit dem Datenschutz?

Nein, du musst das natürlich nicht alles preisgeben. Nur wenn du eine Versicherung abschließen willst 😉 Das ist auch nicht wirklich ein Datenschutz – Thema, denn damit du die Versicherung abschließen kannst, gibst du der Versicherung auch das Recht, dass sie bei Ärzten nachfragt. Das wird im Schadenfall auch meist gemacht. Wenn dir also dein Hausarzt, Bekannter oder wer auch immer sagt: “Das musst du gar nicht angeben. Das geht die Versicherung nichts an.”, dann ist das nicht nur falsch, sondern kann im Fall der Fälle richtig bitter werden, da du dann vielleicht gar keinen Versicherungsschutz mehr hast (= die Versicherung kündigt dich aufgrund der Falschangaben) oder deutlich mehr zahlen musst (= die Versicherung macht dir ein Weiterversicherungsangebot mit erhöhter Prämie).

Ähnlich schaut es mit den Angaben bei Krediten aus

Stell dir selbst mal die Frage: Wem würdest du lieber Geld leihen. Jemandem der seit langer Zeit ein gutes, geregeltes Einkommen nachweisen kann, bereits einiges angespart hat und somit zeigt, dass er mit seinem Einkommen auskommt oder jemandem der alle 6 Monate den Job wechselt, mehr schlecht als recht verdient und gar kein Geld auf der Seite hat?

Das ist der Grund, warum du bei Krediten deine Finanzen preisgeben musst. Natürlich gibt man nur so viel bekannt, wie es wirklich zwingend notwendig ist. Das gilt für die Gesundheitsthemen und für das Thema Kredit. Doch bei einem Immobilienkredit  ist das, was man offenlegen muss, nicht wenig. Denkt man etwas darüber nach, dann ist es nicht völlig unverständlich, dass eine Bank, die einem Geld leiht, wissen will, wie es finanziell um einen steht. 

3.

Wie wird bestimmt, wie viel Versicherungssumme eigentlich notwendig ist?

Lineale und Geldstappel

Wieso ist eine Auszahlung bei einer Unfallversicherung  von 200.000 € zu wenig? Sind 1.500 € Berufsunfähigkeitsrente genug, zu wenig oder zu viel? Welche Versicherungssumme ist für die Haushaltsversicherung notwendig? Bringt eine hohe Versicherungssumme mehr? 

Diese und noch viel mehr Fragen kann man sich stellen, wenn es um Versicherungssummen geht. Sehen wir uns an, wie man bei den gängigsten Versicherungen darüber nachdenken sollte:

Hier gibt es zum Beispiel Faustregeln wie: 10x das Bruttogehalt soll die Maximalsumme sein. In manchen Fällen kommt man hier auf vernünftige Ergebnisse, in manchen Fällen nicht (zum Beispiel bei jemandem der aktuell noch studiert oder eben gerade kein Einkommen hat). Wie sollte man also sonst darüber nachdenken? Sollte man das persönliche Risiko abschätzen und dann mehr oder weniger versichern? Ich bin kein großer Fan davon. Ich betrachte die notwendige Versicherungssumme eher aus der Sicht, dass man sich überlegen sollte, was alles notwendig ist, wenn ein Worstcase Szenario eintritt. 

Wenn du nach einem Unfall beispielsweise im Rollstuhl sitzt, dann wirst du eine Wohnung/Haus, Auto & Co barrierefrei machen müssen. Generell wird jeder Unfall mit hohem Dauerschaden (egal ob der Verlust eines Armes oder eines Beines oder ein anderer gravierender Schaden) ein dramatischer Einschnitt in deinem Leben sein. Mehr Geld kann hier niemals schaden. Der preisliche Unterschied zwischen 150.000 bis 200.000 € mehr Auszahlung ist zum Beispiel meist 2 bis 4 € monatlich. Deshalb bin ich immer ein Fan von einer etwas höheren Summe. Und ja, wenn man das mit den 2 bis 4 € immer sagt, dann kommt hier auch etwas zusammen. Doch wenn man sich vor allem auf existenzbedrohende Risiken fokussiert, dann sind es eben nicht “immer” ein paar Euro mehr, sondern nur ein paar Versicherungen, die man mit vernünftigen Summen abschließen sollte.

Wenn du durch einen Unfall im Rollstuhl sitzt und “nur” 200.000 € bekommst, dann ist das zwar besser als nichts, aber der Qualitätsunterschied in deinem Leben bzw. die Optionen die du durch zum Beispiel 500.000 € mehr hast, sind enorm (Anmerkung: Wenn du das im Jahr 2055 liest, sollte die Summe höher sein ;)).

Hier geht es vor allem um dein aktuelles Gehalt und wie groß die Lücke ist, wenn du nicht mehr arbeiten kannst und nur mehr eine staatliche Rente bekommst. Natürlich muss auch das Szenario beachtet werden, in dem der Staat nichts leistet. Ist es zwingend notwendig, dass du dir 80 % deines Bruttogehalts absicherst? Vermutlich nicht. Doch unter 50 % deines Nettogehalts sollte es auch nicht sein. Außer du verdienst sehr gut und kommst ganz sicher mit weniger Geld aus. Die Höhe deiner BU-Rente wird zu einem gewissen Grad also auch Geschmackssache sein. Wenn du 5.000 € netto verdienst, dann sind 2.500 € Rente vielleicht perfekt für dich oder du willst unter allen Umständen dieses Niveau halten und machst lieber 3.500 € oder mehr Rente. 

Als Student wirst du dir zu Beginn nicht mehr als 1.000 € monatlich absichern können (bis zu 1.000 € monatliche Rente kann man auch ohne Einkommen versichern). Wenn du beispielsweise 2.500 € netto verdienst, dann würde ich persönlich zwischen 1.250 € bis 1.500 € absichern. Doch manche Klienten wollen mehr und manche wollen etwas weniger – das muss dann jeder für sich selbst individuell entscheiden. Jene Leute, die optimal abgesichert sein wollen, egal ob der Staat etwas leistet oder nicht, werden eher mehr machen.

Bevor wir uns weiteren Versicherungen widmen, sollte man ein Thema gleich aus dem Weg räumen:

Nein, es macht keinen Sinn deutlich weniger zu versichern und dafür die Prämie anzulegen und selbst vorzusorgen

Stell dir vor du machst anstatt 1.300 € BU-Rente nur 650 € BU-Rente. Je nach Job und Einstufung wird dir dieser Rentenunterschied um die 12,50 € monatlich sparen. Wenn wir diese “Ersparnis” 30 Jahre bei 6 % p.a. hochrechnen, dann kommst du auf ein bisschen über 12.000 €. Doch was ist, wenn nach 5 Jahren etwas passiert und du länger ausfällst? Nach 5 Jahren hast du dir mit den 12,50 € Ersparnis atemberaubende 870 € angespart 😉 Sieht man sich diese Zahlen an, dann wird klar, dass man hier an der falschen Stelle spart. Da braucht man noch nicht einmal darüber zu diskutieren, dass 650 € generell zu wenig wären. 

Die gleiche Rechnung kannst du übrigens auch bei der Unfallversicherung machen. Hier ist das Ergebnis noch gravierender. Und falls du dir gerade wieder denkst: Ja, aber das könnte man immer sagen und somit immer mehr Versicherungssumme wählen. Es kostet ja immer nur ein bisschen mehr. Ja, es kostet immer nur ein bisschen mehr, doch genau deshalb sollte man eben überlegen was ausreichend ist und was ein Minimum an sinnvoller Absicherung ist. Genau dann muss man nämlich nicht einfach immer ein bisschen mehr versichern, sondern weiß, wann es genug ist. 

Kommen wir zurück zur nächsten Versicherung:

Ich habe die drei Versicherungen in eine Überschrift gepackt, da in Österreich die Haushaltsversicherung in 99,99 % der Fälle auch eine Privathaftpflicht inkludiert. Bei der Privathaftpflichtversicherung ist die Bestimmung der Höhe einfach: Mehr ist immer besser 😉 Wenn du einen besonders alten Vertrag hast, dann hast du aktuell vielleicht noch 1 Million oder 1,5 Millionen Versicherungssumme. Bei neueren Verträgen hast du üblicherweise zwischen 3 bis 10 Millionen. Wir empfehlen bei Neuabschlüssen ausschließlich ab 5 Millionen mit der klaren Tendenz zu 10 Millionen. Preislich ändert sich hier nicht viel. Deshalb ist mehr besser.

Bei der Haushaltsversicherung geht’s um den Wohnungs- bzw. Hausinhalt. Hier ist im Grunde nur eines zu beachten: Wie viel Wert hast du tatsächlich in der Wohnung? Es geht allerdings nicht um den aktuellen Wert, sondern um den Neuwert, wenn du alles ersetzen müsstest. So hoch sollte deine Versicherungssumme zumindest sein. Natürlich empfiehlt es sich etwas Spielraum zu lassen. Es ist jedoch sinnlos eine Versicherungssumme von 200.000 € zu wählen, wenn die Einrichtung “nur” 80.000 € wert ist. Denn die Prämie der Versicherung ist abhängig von der Versicherungssumme. Mehr zu versichern als notwendig ist, hat keinen Vorteil. Es verursacht nur unnötige Kosten.

Das gleiche gilt, wenn es um die Versicherungssumme deines Eigenheims geht. Hier versicherst du explizit das Gebäude. Auch hier ist wichtig: Es geht um den kompletten Neubau. Stell dir also vor, dass das Haus abbrennt und du es neu bauen lassen musst. Je nachdem wohin sich die Baukosten gerade entwickelt haben, kann es also sein, dass der Bau vor 6 Jahren 500.000 € gekostet hat, jetzt allerdings 600.000 € ausmacht. Normalerweise musst du die Summe nicht jährlich kontrollieren, da sie üblicherweise mit dem Baukostenindex angepasst wird. 

Eine letzte Versicherung besprechen wir noch:

Wenn du eine Risikolebensversicherung zur Kreditabsicherung abschließt, dann wirst du sie meist in der Höhe des Kredits oder um eine Spur höher machen. Wenn es explizit um die Absicherung deiner Angehörigen geht (Kinder, Partner etc.), dann hängt die Summe wieder einmal vom persönlichen Geschmack ab. Als “Kinderabsicherung” würden wir pauschal zumindest 150.000 € empfehlen (Achtung: Hier gilt wieder, wenn du dies im Jahr 2055 liest, dann sollte die Summe sicher höher sein). Wenn du allerdings sehr gut verdienst, macht es vermutlich Sinn, dass du mehr absicherst, da im Falle deines Ablebens natürlich auch dein potenzielles, zukünftiges Gehalt wegfällt. Also lieber etwas mehr, als zu wenig absichern. 

Je höher die Versicherungssumme, desto höher ist meist auch die Prämie. Deshalb hast du dir vielleicht auch schon mal die Frage gestellt…

4.

Versuchen Versicherungen nicht Geld mit mir zu machen?

Geld Emoji und Geldstappel

Die Antwort darauf ist: JA.

Und die Folgefrage die du dir stellen solltest, ist: Ist das schlimm?

Nein. Es ist normal. Jedes private Unternehmen (non-profits mal außen vor), das ein Produkt oder eine Dienstleistung anbietet, wird einen Gewinn erzielen wollen und müssen. Egal, ob dies der Lebensmittelhändler, das Möbelhaus oder dein Friseur ist. Stellst du dir dort auch die Frage: Versuchen die mit mir Geld zu machen? 

Wenn eine Versicherung bei den meisten Menschen kein Geld verdienen würde, dann würde sie sehr schnell nicht mehr existieren. Bei einem Großteil der Hausbesitzer wird kein Brand ausbrechen, der das gesamte Haus zerstört. Die Versicherung bündelt diese Risiken. Durch diesen Risikopool ist das Konzept einer Versicherung überhaupt erst möglich. 

Das gilt übrigens auch für andere Versicherungen. Nehmen wir die Berufsunfähigkeitsversicherung  als Beispiel. Es werden nicht plötzlich alle Menschen zur selben Zeit einen schweren Unfall erleiden oder eine Krankheit bekommen, die sie berufsunfähig macht (oder die Wahrscheinlichkeit ist zumindest sehr gering). Deshalb kannst du dir dieses Risiko relativ günstig absichern und im Worstcase finanziell nicht in Schieflage geraten. Auch wenn es hunderte nicht erwischt, weißt du nicht, ob du genau jene Person aus dem Risikopool bist, die Pech hat. Und wenn du die Person bist und keine Versicherung hast, bist du finanziell womöglich zerstört. 

Die Kunst ist als Versicherung so zu kalkulieren, dass man:

1. Ein preis-/leistungstechnisch wettbewerbsfähiges Produkt auf den Markt bringt.

2. Mit diesem Produkt langfristig einen Gewinn erzielen kann. 

Also nochmals: Ja, eine Versicherung will mit dir Geld verdienen und das ist auch gut so. Ansonsten würde es nämlich gar nicht mehr die Möglichkeit geben sich abzusichern, da die Versicherung zwangsläufig in Konkurs gehen muss.

Hier passt es inhaltlich sehr gut, folgende Frage anzuschließen…

5.

Sollte ich nicht etwas zurückbekommen, wenn ich die Versicherung nicht brauche?

Hand mit großer Euromünze

In unserem Artikel Sechs falsche Fragen über Finanzen & Versicherungen, die du nicht stellen solltest (inkl. der richtigen Fragen)  sind zwei der falschen Fragen: “Wird sich die Versicherung rechnen?” und “Habe ich die Versicherung bisher benötigt?”. Eine weitere falsche Frage könnte genau diese sein: “Sollte ich nicht etwas zurückbekommen, wenn ich die Versicherung nicht brauche?”

Stell dir vor, es gibt einen Risikopool von 1.000 Menschen. Alle haben ihre Wohnung versichert und bezahlen dafür 120 € pro Jahr. Die Versicherung nimmt also 120.000 € ein (wir lassen hier einmal die Versicherungssteuer außen vor). Einen Teil dieser Einnahmen wird die Versicherungsgesellschaft u.a. für Infrastruktur & Personal benötigen. Dann bleibt ein Teil übrig, der für das Ausbezahlen von Schäden gedacht ist. 999 Personen haben keinen Schaden. Du gehörst auch zu denen. Doch bei einer Person brennt die Wohnung aus und die Versicherung muss 100.000 € zahlen. Je nachdem wie hoch (anteilig) die Kosten der Versicherung für den Betrieb an sich waren, wird dieser Risikopool entweder negativ, breakeven oder minimal im Plus sein. Eine Rückzahlung der Prämie wird also rein wirtschaftlich eher schwierig. 

Außerdem ist die Leistung der Versicherung ja nicht nur die Auszahlung

Ja, auf den ersten Blick scheint das vielleicht so. Aber in Wahrheit kaufst du dir mit einer Versicherung die Gewissheit bzw. Sicherheit, dass du im Fall der Fälle versorgt bist. Wenn du einen Sicherheitsgurt und Airbag im Auto hast und nie einen Unfall hast – war die Anschaffung dann verschwendetes Geld? Wenn du bei dir zuhause eine Sicherheitstür eingebaut hast, aber nie jemand versucht einzubrechen: Hast du die Tür umsonst bezahlt? Wenn du als bekannte Persönlichkeit einen Personenschützer engagierst, dich dann aber 3 Monate lang niemand versucht zu attackieren: Sollte dein Bodyguard dann weniger Geld bekommen? Sollte er dir 50% zurückzahlen?

In Ausnahmefällen bekommst du übrigens doch etwas zurück

Bei manchen Krankenversicherungen gibt es zum Beispiel ein bisschen Geld zurück, wenn man mehrere Jahre leistungsfrei ist. In Österreich ist das bei den meisten anderen Versicherungen nicht üblich. Bei praktisch allen Angeboten, die so aufgebaut sind, dass du ganz bestimmt etwas zurückbekommst, falls keine Leistung ausbezahlt werden muss, ist es allerdings so, dass du dies in Wahrheit mitbezahlst. D.h. du bezahlst mehr, als notwendig wäre, damit im Hintergrund Geld auf die Seite gelegt wird, das dir dann später vielleicht ausbezahlt werden kann. Wir sind von dieser Konstruktion kein großer Fan. Wir finden es sinnvoller weniger zu zahlen, dafür eine reine Risikoversicherung zu haben und den “Mehrpreis” lieber selbst, im besten (Spar-)Produkt, anzulegen. 

Du solltest keine Angst haben Fragen zu stellen. Oftmals ist es so, dass dir eine Frage “dumm” vorkommt. Doch in den meisten Fällen haben viele Leute diese oder eine ähnliche Frage im Kopf. Nur sie trauen sich die Frage nicht zu stellen. Zum Glück musst du bei Fragen zu Versicherungen nicht die Angst haben unwürdig zu sein wie die Ritter der Tafelrunde. Nein, du kannst und solltest alle Fragen stellen, damit du auch wirklich alles verstehst. 

Ein paar der brennendsten Fragen, die du dir bisher vielleicht gestellt hast, haben wir hoffentlich in diesem Artikel beantwortet.

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Autor: Florian Märzendorfer

Fan von indischem Essen, Finanzplaner & Co-Founder von FiP.S.

Hasst Strandurlaube & verabscheut Beistrichregeln.

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